Heimat- und Verkehrsverein Bramsche

Berichte 2021

Modelle historischer Häuser

Mini-Nachbauten im Seitenschiff von St. Martin ausgestellt

Bramscher Nachrichten, 24.02.2021 (Text: Heiner Beinke)

Präsentation Ausstellung alter Häuser HVV Bramsche

Die kleine Ausstellung alter Häuser begutachten (v. l.) Siegfried Mielke und Thomas Kaes vom Heimat- und Verkehrsverein sowie Küster Johannes Wasmuth in der St. Martinskirche.

Häuserzeile Brückenort HVV Bramsche

Bramscher Bauten als Modelle: Die alte Häuserzeile vom Brückenort.
Fotos: Heiner Beinke

Bramsche Modelle historischer Bramscher Häuser sind ab sofort in der Kirche St. Martin in Bramsche zu bewundern. Hier bekommen sie einen gebührenden Platz, nachdem die Schätze viele Jahre in Kisten verstaubten.

Der Miniatur-Nachbau der St. Martinskirche springt sofort ins Auge, auch die „Alte Post“ ist leicht auszumachen. Doch daneben finden sich auch Modellnachbauten alter Bramscher Häuser, die heute nicht mehr stehen. Das Haus Rinker ist dabei, ebenso das Jüttesche Haus, das früher das Bild am Kirchplatz vervollständigte. Viele der Modelle hat der Bramscher Heimatmaler Erwin Busch gefertigt, der 1997 verstorben ist. Alle Modelle sind liebevoll bis ins kleinste Detail ausgestaltet.

Die Ausstellung im Seitenschiff der Kirche ist zu den Zeiten der offenen Kirche – freitags und samstags von 10 bis 12 und von 15 bis 17 Uhr sowie sonntags von 14.30 bis 17 Uhr – zu bewundern. Möglich gemacht haben das Johannes Wasmuth als Küster von St. Martin und Thomas Kaes, der als ehrenamtlicher Leiter das Zeitungsarchiv des Heimat- und Verkehrsvereins betreut. Der hat vor rund einem Jahr die kunstvoll gefertigten Einzelstücke zur Bramscher Stadtgeschichte übernommen und restauriert, so weit das erforderlich war. Seitdem sucht er nach einer Lösung, sie öffentlich zu präsentieren. „Das ist doch besser, als wenn die auf dem Dachboden irgendwo verstauben“, findet er. Ein „nettes Gespräch“ mit Johannes Wasmuth brachte die Lösung. „Wir haben hier auf absehbare Zeit den Platz, und hier kommen sie doch auch gut zur Geltung“, findet der Küster.

Info-Zettel liegt aus

Die Heimatfreunde haben die Häuser ordentlich beschriftet und nummeriert. Gezeigt würden „Häuser der Bramscher Altstadt um die Wende zum 20. Jahrhundert“, verrät ein ausliegender Informationszettel dem interessierten Besucher. Prunkstück ist die komplette historische Häuserzeile am Brückenort von der Einmündung der Kuhstraße mit dem alten Rathaus bis zum Kirchplatz, wo das Haus „Jütte“ an den Kirchplatz grenzte. Keines dieser Häuser steht heute mehr.

Die Schmuckstücke gehören zum Erbe des VHS-Gesprächskreises „Bramsche in Worten“. 25 Jahre lang hat dieser historische Ge sprächskreis Bramscher Geschichte aufgearbeitet. Unter anderem hat der Kurs acht Bücher über die Geschichte verschiedener Straßenzüge in der Bramscher Innenstadt veröffentlicht. Darüber hinaus gibt es umfangreiches Material: Berichte über Bramscher Ortsgeschichte, Bramscher Familien und Begebenheiten gehören ebenso dazu wie rund 1.000 Bilder aus der jüngeren und älteren Stadtgeschichte, die bereits sorgfältig archiviert und beschrieben sind.

Nach Auflösung des Gesprächskreises hat Kursteilnehmer Werner Emse das gesamte Material in einem Klassenraum im Schulgebäude an der Jägerstraße untergebracht, wo auch die VHS untergebracht ist. Das Material könne „den Grundstock für ein kleines Stadtarchiv“ bilden. Der Ortsrat Bramsche hatte ihm seinerzeit Unterstützung zugesagt. Danach passierte jahrelang nichts, bevor vor einem Jahr der Heimat- und Verkehrsverein die Häuser übernahm.

Alte Häuser Heimat- und Verkehrsverein Bramsche
Gasthaus Alte Post Bramsche
Sankt Martin Kirche Bramsche HVV
Alte Häuserzeile HVV Bramsche
Alte Häuserzeile HVV Bramsche

Fotos: Gerhard Müller

Neue Technik und Personal für das Glockenspiel

Eva Gronemann betreut jetzt die Anlagein der Bramscher Mühlenstraße

Bramscher Nachrichten, 23.04.2021 | Björn Dieckmann

Unter der Erde und zugleich in luftiger Höhe ist Eva Gronemann jetzt ehrenamtlich tätig. Wie das geht? Sie betreut seit Neuestem für den Heimat- und Verkehrsverein Bramsche das Glockenspiel im Giebel der Mühlenstraße 11. Gesteuert wird dieses von einem winzigen Kellerraum aus.

Seit 1988, als der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) sein hundertjähriges Bestehen feierte, erklingt das Glockenspiel mehrmals täglich vom Giebel des Hauses. Der damalige Eigentümer Rudolf Nollmann, selbst Mitglied des Heimat- und Verkehrsvereins, stellte damals den Platz zur Verfügung und finanzierte das Vorhaben auch weitgehend.

Vom USB-Stick ins Glockenspiel

Welche Melodien das Glockenspiel mit seinen insgesamt 16 Klangkörpern wiedergibt, dafür war in all den mittlerweile mehr als 30 Jahren Karl-Heinz Stock zuständig: Als zu Beginn noch aktiver und heute längst pensionierter Musiklehrer war er quasi prädestiniert für diese Aufgabe.

Doch nun ist Schluss: Mit etwas mehr als 90 Jahren gibt Stock sein Ehrenamt auf, „und es ist eine glückliche Fügung, dass wir so schnell eine Nachfolge gefunden haben. Unsere Sorgen, dafür jemanden zu finden, waren unbegründet“, freut sich der HVV-Vorsitzende Gerhard Müller. Denn mit der Kantorin Eva Gronemann geht es nun nahtlos weiter, und die bekannte und versierte Musikerin ließ sich nicht zweimal bitten: „Ich habe mir vor einigen Jahren schon mal gedacht: Wenn der Herr Stock sein Amt mal irgendwann abgeben möchte, dann würde ich das wohl übernehmen. Als ich nun kürzlich davon hörte, dass tatsächlich jemand Neues gesucht wird, der sich um das Glockenspiel kümmert, da brauchte ich nicht lange zu überlegen“, erzählt Gronemann.

Einher mit der personellen Veränderung geht auch eine technische Neuerung in der Bedienung des Glockenspiels. Denn Karl-Heinz Stock spielte in seiner langen Amtszeit die von ihm ausgewählten Lieder im Keller der Mühlenstraße 11 auf einem Keyboard ein. Die Stücke wurden dann in ein Steuerungsgerät eingelesen, an dem Stock einstellen konnte, welche der Melodien das Glockenspiel wiedergeben soll.

Doch diese Steuerungsanlage wurde nun ausgetauscht und damit modernisiert. Die Fachfirma Korfhage aus Melle wurde damit beauftragt. Am Mittwochabend wiesen Roswita Korfhage und Mitarbeiter Ansgar Stolzenburg nun die Glockenspielwartin in die Bedienung des neuen Geräts ein. Eine wesentliche Änderung: Eva Gronemann kann die Musikstücke nun bereits am heimischen PC einspielen, die dann in sogenannte Midi-Dateien umgewandelt und auf einem USB-Stick gespeichert werden, von dem wiederum sie in die Glockenspiel-Steuerungsanlage übertragen werden.

Eine Melodie aus Mozarts „Zauberflöte“ war es dann, die am Mittwochabend als Erstes über die neue Anlage im Keller an das Glockenspiel im Giebel übertragen wurde und weithin, weil noch etwas zu laut eingestellt, hörbar war. Mit klassischer Musik setzte Gronemann gleich einen neuen Akzent, will aber künftig auch andere Stilrichtungen erklingen lassen. Täglich um 12 und um 17 Uhr wird das nun zu hören sein.

Glockenspiel Bramsche HVV

Nach kurzer Pause wieder in Betrieb genommen wurde das Glockenspiel jetzt von (von links) Kantorin Eva Gronemann, Hauseigentümer Richard Möhlenkamp, HVV-Vorsitzender Gerhard Müller, Ansgar Stolzenburg (Fa. Korfhage) und Roswita Korfhage.

Glockenspiel Heimat- und Verkehrsverein Bramsche

An der Mühlenstraße 11 nahe der Stadtbücherei erschallt zweimal täglich das Glockenspiel.

Glockenspiel Bramsche Karl-Heinz Stock

Auf einem kleinen Keyboard hat Karl-Heinz Stock viele Jahre lang die Melodien für das Glockenspiel im Keller eingespielt.

Natur und Kultur auf dem Rad erfahren

Bramscher Nachrichten, 20.06.2021

BRAMSCHE Der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Bramsche war mit 17 Teilnehmern in der grünen Umgebung von Bramsche unterwegs. Die Fernsicht vom Goldberg konnte einem laut Mitteilung des HVV Urlaubsstimmung vermitteln und die Sinne auf Reisen schicken. Ganz anders war die Stimmung im Kloster Lage, die Ausführungen von Bruder Bernhardin über den Werdegang der Franziskaner weltweit und seit 800 Jahren in Deutschland. Im Geiste von Franziskus wird im Kloster Lage eine zeitgemäße Begegnungsstätte mit offenen Türen entstehen. Die hotelähnliche Ausstattung des Klosters beeindruckte die Besucher.

Kloster Lage Heimatverein Bramsche

Schulgeschichte von Bramsche und Vörden beleuchtet

Kreisheimatbund stellt Buch vor

Bramscher Nachrichten, 22. Juli 2021 (Text + Fotos: Nele Friederichs)

Buch Für das Leben gelernt

Die Geschichte der Schulen in Bramsche und Vörden beleuchtet das neue Buch des Kreisheimatbundes.

Im Bramscher Rathaus stellten die Macher ihr Buch vor.

„Für das Leben gelernt“ – so heißt die Buchreihe des Kreisheimatbundes Bersenbrück (KHBB) zur Schulgeschichte des Altkreises. Band zwei wurde jetzt vorgestellt.

Bereits 1986 wurde der Grundstein für die Reihe gelegt. Die damals erschienene, allgemein gehaltene Schrift „Schulgeschichte des Osnabrücker Nordlandes Band I – Entwicklungen bis zu den Schulreformen Mitte des 20. Jahrhunderts“ sollte mit weiteren Bänden zur individuellen Geschichte der einzelnen Schulen und zur Schulgeschichte bis zur (damaligen) Gegenwart ergänzt werden.

Durch den Tod des federführend Zuständigen Werner Dobelmann und durch neue, zeitraubende Projekte „sind aus Jahren Jahrzehnte geworden“, erklärte der Vorsitzende des KHBB, Franz Buitmann, die lange Verzögerung. Dank der Initiative ehemaliger Lehrkräfte konnte das Vorhaben 2018 aber wiederaufleben, im Herbst 2019 erschien der erste Band der Reihe „Für das Leben gelernt – Schulen im Altkreis Bersenbrück und was aus ihnen wurde“. Er beschäftigt sich eingehend mit der Entwicklung der Schulen in der Samtgemeinde Bersenbrück.

Wertvolles Archiv

Nun folgte Band 2 mit der Schulgeschichte der Stadt Bramsche und des Fleckens Vörden, der früher ebenfalls zum Altkreis Bersenbrück gehörte. Veröffentlicht wurde das Buch bereits im Herbst 2020; die Corona-Pandemie hatte eine offizielle Vorstellung allerdings bis jetzt verzögert.

Vereinsmitglied Dr. Rainer Drewes war federführend an dem Buch über Bramsche und Vörden beteiligt. Er hob bei der Vorstellung im Bramscher Rathaus hervor, welche längst vergessenen Informationen die Recherche wieder zum Vorschein gebracht hätte: Dass früher im Kloster Malgarten auch ein Schullandheim beheimatet war, wäre beispielsweise auch vielen Heimatfreunden noch nicht bekannt gewesen. Seinen besonderen Dank richtete er an das Zeitungsarchiv des Heimat- und Verkehrsvereins Bramsche. „Ohne diese Erinnerungsinsel hätte es dieses Buch sicher nicht geben können“, betonte er.

In diesem Zusammenhang musste das Autorenteam leider auch feststellen, dass nicht alle das Sammeln und Erhalten von Zeitgeschichte so ernst nehmen, wie das Zeitungsarchiv und der Kreisheimatbund. „In vielen Schulen werden gar keine oder nur noch lose Chroniken verfasst, obwohl dies eigentlich verpflichtend ist“, erklärte Drewes. Teilweise seien bereits jetzt Lücken von bis zu 50 Jahren entstanden. Über diese Jahre seien keinerlei Informationen mehr abrufbar.

Bewusstsein fehlt

„Vielen fehlt das Bewusstsein über den Wert solcher Aufzeichnungen“, betonte auch Vorsitzender Buitmann. In seiner Zeit als Schulleiter musste er häufiger Bücher von historischem Wert aus den Mülleimern retten, nachdem seine jüngeren Kollegen diese unwissentlich entsorgt hatten. Er richtete seine Bitte an alle Schulen: „Die Menschen müssen ihre Vergangenheit kennen, wenn sie ihre Zukunft gestalten wollen, dafür sollten sich gerade auch die Schulen als Bildungsträger einsetzen“. Die deutsche Schulgeschichte befände sich in einem ständigen Wandel und müsse weiterhin in Form von gründlichen Chroniken für die kommenden Generationen festgehalten werden, damit von diesem Wissen auch in der Zukunft profitiert werden kann.

„Es gilt das Wissen über die Vergangenheit zu bewahren, bevor es in unserer schnelllebigen Zeit verloren geht“, brachte Ansgar Brockmann, Bürgermeister der Gemeinde Neuenkirchen Vörden, das Problem in seinem Grußwort auf den Punkt. Bei dem Termin am Montag dankte er allen Beteiligten auch dafür, dass Vörden, obwohl es im Zuge der niedersächsischen Gebietsreform 1974 Teil des Landkreis Vechta geworden ist, als vormalige Gemeinde des Altkreises Bersenbrücks bei Untersuchung der Schulgeschichte berücksichtigt wurde.

Auch Bürgermeister Heiner Pahlmann unterstrich bei der Buchvorstellung die Bedeutung der vom Autorenteam geleisteten Arbeit. Er bot den Anwesenden an, in einem der nächsten Schulausschüsse ihr Anliegen präsentieren zu können.

Aktuell wird bereits intensiv am dritten Band der Schriftenreihe gearbeitet. Der KHBB hofft, das Buch über die Schulgeschichte der Samtgemeinde Neuenkirchen noch dieses Jahr vor Weihnachten veröffentlichen zu können. Die letzten Ausgaben des zweiten Bandes verteilt der Kreisheimatbund Bersenbrück persönlich, erreichbar ist er unter kreisheimatbund@khb-bsb.de.

Heimatverein mit dem Rad unterwegs

08.08.2021

Der Heimat- und Verkehrsverein Bramsche war mit 21 Teilnehmern am 8. August auf einer kulturellen Entdeckungstour. Viele nur aus der Presse bekannte Namen wie Knollmeyers Mühle, Mutterhaus Kloster Nette, Nackte Mühle und Hasefriedhof wurden aus der Nähe betrachtet: Knollmeyers Mühle, ein Naturparadies für groß und klein; das Mutterhaus Kloster Nette, eine selbstständige, christliche Missionsstation mit weltweitem Einsatz; die Nackte Mühle, ein Lernstandort, eine Sozial-GmbH, die vielen sozial abgehängten jungen Menschen wieder am sozialem Leben teilhaben lässt; der Hasefriedhof, ca. 200 Jahre alt, seit 2016 eine denkmalgeschützte Natur- und Kulturstiftung mit einem breitem Veranstaltungsprogramm für jedermann.

Auf dem Rückweg über den sanierten Haseuferweg waren alle begeistert. Eine gemütliche Kaffeerunde bei Liesel und Lotte gab der Tour einen schönen Abschluss.

Kloster Nette HVV Bramsche

Die Gruppe mit Schwester Elisabeth vom Kloster Nette.

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